1969 in München geboren, begann meine künstlerische Laufbahn in dem Moment, in dem ich in der Lage war, einen Stift bzw. Pinsel in der Hand zu halten. Fortan war keine Malunterlage, keine Wand und kein Fußboden mehr vor mir sicher.

Einige Jahre später, fasste ich – als mein Kunstlehrer im Leistungskurs zum wiederholten Male alle Symptome eines unmittelbar bevorstehenden nervösen Zusammenbruchs zeigte – den Entschluss, meine künstlerische Ausbildung aus philanthropischen Gründen selbst in die Hand zu nehmen:  Ich begann, das zu zeichnen, was um mich herum geschah.

Zur Vertiefung meiner diesbezüglichen Studien  (und um die Welt zu retten!) absolvierte ich eine Ausbildung zur Krankenschwester, wo sich mir bald völlig neue (nicht nur künstlerische) Perspektiven auf die Menschheit, in Gestalt mehr oder weniger gesunder Pfleger, Ärzte und Patienten, eröffneten. –

Nach Abschluss der Ausbildung (1991) beschloss ich, die Welt fürderhin in den Spitälern der Schweiz zu retten. Auf der Notfallstation eines Spitals in Zürich (1994) gelangte ich endgültig zu der Einsicht, dass die Welt nicht zu retten war, und ich begann, den ganz normalen Wahnsinn um mich herum in Cartoons zu dokumentieren. Andere Pflegekräfte (und Ärzte) erleiden bisweilen Wein-, Krampf- oder Tobsuchtsanfälle – ich hingegen leide seither an unstillbaren Zeichenanfällen.

1995 versuchte ich, die Anfälle durch eine Ausbildung zur Intensivschwester in den Griff zu bekommen. Die anschließende, jahrelange Arbeit auf einer Herzintensivstation hat jedoch den Drang, mein Arbeitsumfeld, meine Arbeitskollegen und die alltäglichen Absurditäten in einem Krankenhausbetrieb dokumentarisch festzuhalten, noch intensiviert.

Ich schwöre, dass ich nur die Wahrheit zeichne –nichts als die Wahrheit!
(Wenngleich ich gestehen muss, dass mir im Laufe meines Lebens auch schon andere Nasen begegnet sind)